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Persische Teppiche – hohe Kunst und Statussymbole gleichzeitig
Das kann man mit Fug und Recht behaupten. Denn einerseits wurde die Kunst des Teppichknüpfens in solchen Städten wie Kaschan und Fars in die Liste des Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Andererseits sind persische Teppiche auch heute ein begehrtes Möbelstück, das vom Wohlstand und guten Geschmack des Besitzers zeugt. Dabei stellen persische Teppiche keine homogene Gruppe dar, sondern setzen sich aus mehreren Gruppen zusammen. Zum einen gibt es Teppiche, die in Manufakturen hergestellt wurden. Zum anderen gibt es Modelle, die in Dörfern und von nomadischen Stämmen geknüpft wurden. Dabei gelten ausgerechnet dörfische und nomadische Teppiche als Inbegriffe der Originalität persischer Teppiche. Auch in chronologischer Hinsicht lassen sich persische Teppiche in mehrere Gruppen unterteilen.
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Wisseswertes über persische Teppiche
Entwicklungsphasen der persischen Teppichkunst
Die ersten Erwähnungen der Qualität und Originalität persischer Teppiche stammen aus dem Altertum. Deshalb gilt die Zeit zwischen dem Jahr 500 vor unserer Zeitrechnung und dem Jahr 200 nach unserer Zeitrechnung als die erste Phase. Die Zweite knüpft unmittelbar daran und fällt mit der Epoche der Sassaniden Dynastie, die bis 651 nach unserer Zeitrechnung andauerte, zusammen. Die nächste Phase hat etwas mit der Erweiterung des Kalifats in den Jahren 651-1258 und der Invasion der Seldschuken in den Jahren 1040-1118 zu tun. Abgelöst wurde diese Phase durch die Phase des mongolischen Ilchanats, die 1256 anfing und 1335 endete. Nach einer 35-jährigen Pause kam es zur nächsten Phase in der Entwicklung persischer Teppiche, die mit der Epoche des Timuridenreiches von 1370-1507 zusammenhing. Und abgeschlossen wurde sie durch die Epoche der Safawiden Zeit, die 1507 begann und 1732 endete.
Richtig gut untersucht und in Europa populär sind Teppiche aus der späten Timuriden- und der Safawiden Zeit. Für die Timuridenzeit waren gemalene Teppiche typisch. In der frühen Fafawidenzeit dominierten sogenannte Kassettenteppiche. Diese Bezeichnung bekamen sie wegen der Besonderheit, dass ihre Oberfläche in symmetrisch angeordnete Flächen eingeteilt war. Typisch für diese Art von Teppichen waren auch Achtpass-Rosetten, die von Feldern in Form von Schildern umgeben sind. Als Füllmotive kommen dabei solche Paare wie Phönix und Drache, Arabeskenranken und Wolkenbänder. Die meisten solcher Teppiche wurden in Tabriz geflochten. Seit Anfang des 17. Jahrhunderts kamen Medaillon-Teppiche in Mode. Die Ornamente dieser Teppiche fließen in kurvlinearer Weise. Entlang der langen oder kurzen Achse erscheint oft die gespiegelte Darstellung von Blumen und Tieren.
Das kufische Bordürendesign wird meistens durch Arabesken und das sogenannte Rankenwerk abgelöst. In diesem Zusammenhang sprach der deutsche Wissenschaftler Kurt Erdmann von „einer Revolution“ in der persischen Teppichkunst. Dabei lassen sich die revolutionären Teppiche in zwei Gruppen einteilen. Zur ersten Gruppe gehören Teppiche mit figürlichen Mustern und zur Zweiten mit Floralen. Das berühmteste Beispiel für die Teppiche der ersten Kategorie ist der Mailänder Jagdteppich aus Kaschan mit Reitern und Tieren, die drei Viertel des Medaillons einnehmen. Die besten Beispiele der floralen Motive sind Spiral-Ranken-Teppiche aus Herat. Typisch für sie ist der weinrote Hintergrund, das von rankensymmetrischen Rankensystemen mit geflammter Kontur überzogen wird. Die dunkelgrünen oder blauen Bordüren werden dagegen von Wellenranken durchlaufen und als Ganzes erzeugt das Muster den Eindruck der Dreidimensionalität, was eine Folge des Einflusses der chinesischen Kunst ist.
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