Die Manufaktur einer Armbanduhr

In diesem Artikel wollen wir euch die Manufaktur einer Armbanduhr anhand einer Rolex näher bringen.

Die Entwicklung einer Kunst

Die erste richtige Armbanduhr (wie wir sie heute kennen) ist im Jahre 1868 von Patek Philippe hergestellt worden. Wirklich beliebt wurde die Armbanduhr aber erst zum Ende des 19ten Jahrhunderts. Wie viele der Welt verändernden Dinge, wurde auch die Armbanduhr unterschätzt. Man empfand sie im Vergleich zu der Taschenuhr als lächerlich und unnötig. Erst, lediglich beliebt beim weiblichen Geschlecht, änderte sich die Meinung jedoch rasch. Es waren Soldaten, insbesondere Piloten, die die Uhr beliebt machten. Sie verließen sich auf die Uhrwerke am Arm während der Schlacht und trugen ihre Begeisterung zurück in die Heimat.

Elektronische (Quarz-) Uhrwerke wurden 1967 in der Schweiz eingeführt. Die BETA 1 Quarz-Armbanduhr war ein schlankes, quadratisches Kunstwerk, das Leistungsrekorde aufstellte, als die Uhr beim Internationalen Chronometrischen Wettbewerb ausgestellt wurde. Bis 1970 hatten knapp 20 verschiedene Hersteller ihre eigenen Quarzuhren im Angebot. Die nächsten Innovationen ließen nicht lang auf sich warten, und so folgten den elektronischen Uhren, Taucheruhren, Luftfahrt- und sogar Weltraumuhren. Seit mehr als 30 Jahren beschäftigen wir uns von Juwelier Mere mit Armbanduhren. Solltet ihr Fragen zum Ankauf und Verkauf von Armbanduhren haben, besucht uns in unserer Filiale in Berlin.

Rolex

Warum wir dieses Unternehmen auswählen liegt auf der Hand. Es ist schlicht und ergreifend die bekannteste Uhrenmarke der Welt. Das Unternehmen Rolex SA hat ihren Sitz in der Schweiz, genauer gesagt in Genf. Gegründet wurde es jedoch im Jahr 1905 in London von Herrn Hans Wilsdorf. London war sein Wunschort, da er dort bereits erfolgreich Taschenuhren exportierte. Im Jahr 1926 begeisterte Rolex mit der ersten wasserdichten Uhr unter dem Namen “Oyster” Durchbruch erlangte das Modell bei dem ersten Versuch eines Menschen den Ärmel Kanal zu durchschwimmen, Wilsdorf schenkte der Sportlerin Mercedes Gleitze eine Oyster, die sie als Kette um den Hals trug.

Der Versuch scheiterte, die Uhr hielt dem Versuch jedoch stand. Eine Marketingchance die Wilsdorf sich nicht entgehen ließ. Er machte die Aussage “Die Wunderuhr die allen Elementen trotzt” bekannt, mit weltweit einschlagendem Erfolg. Im Jahr 1933 überflogen die ersten Menschen ausgestattet mit Rolex Uhren den Mount Everest, wieder ein gelungener Marketingtrick von Wilsdorf. Solltet ihr eine Rolex besitzen, laden wir euch herzlich in unserer Filiale in Berlin Charlottenburg zu einer unverbindlichen Schätzung ein.

Woraus besteht eine Rolex?

Die meisten Stahluhren bestehen aus einer Edelstahlsorte namens 316L. Heutzutage besteht der gesamte Stahl der Rolex-Uhren jedoch aus 904L-Stahl. 1988 veröffentlichte das Unternehmen ihre erste 904L Stahluhr mit einigen Versionen der Sea-Dweller. 904L-Stahl ist rost- und korrosionsbeständiger und etwas härter als andere Stahlsorten. Das Wichtigste für Rolex ist, dass 904L-Stahl bei richtiger Bearbeitung unglaublich gut Polituren aufnehmen und erhalten kann. Bei einem genauen Vergleich mit anderen Stahluhren fällt der Unterschied auf. Rolex musste sogar die meisten Stahlbearbeitungsmaschinen und Werkzeuge ersetzen, um mit 904L-Stahl fertigen zu können. 904L ist teurer und aufwendiger in der Herstellung. Ein Grund warum andere Hersteller sich vor seiner Nutzung scheuen. Nicht nur beim Stahl ist Rolex eigen. Die Schweizer stellen sogar ihr eigenes Gold her.

Genauer gesagt, werden Gold und Platin im eigenen Haus hergestellt. 24 Karat Gold wird in einem chemischen Prozess in 18 Karat Gelb, Weiß- oder Rolex Everose Gold umgewandelt. Des Weiteren nutzt Rolex Edelsteine wie Diamanten, Rubine und Smaragde. Abgerundet wird das edle Stück durch die Nutzung von Keramik, Saphirglas und Perlmutt.

Der Herstellungsprozess einer Uhr aus dem Hause Rolex

Der Herstellungsprozess ist bei Rolex auf vier Standorte aufgeteilt. Das Uhrwerk entsteht in der nordschweizerischen Stadt Bienne. Die Zifferblätter, Boxen und Armbänder in den Fabriken in den Genfer Vororten Chêne-Bourg und Plan-les-Ouates und die Endmontage am Hauptsitz in Acacias im Zentrum von Genf. Rolex ist der einzige Luxusuhren-Hersteller, der seinen gesamten Herstellungsprozess im eigenen Hause versammelt.

Der Herstellungsprozess nach Standorten im Details:

 

 

Rolex Les Acacias
  1. Les Acacias: Die Endmontage und die Qualitätskontrolle

Die Einrichtung, die am meisten mit Rolex in Verbindung gebracht wird, ist Les Acacias. Dieses Gebäude dient als internationaler Hauptsitz und beherbergt alle leitenden Angestellten sowie die Abteilung für Kulturerbe und ist der letzte Punkt in der Rolex-Uhren-Produktionskette. In Les Acacias finden Marketing, Kommunikation, Design, Forschung und Entwicklung statt. Es ist das Zentrum von Rolex.

Das Gebäude besteht aus zwei 10-stöckigen Produktionseinheiten. Es ist die einzige der vier Rolex-Einrichtungen, die eine Fassade im Rolex-Grün aufweist. Aus fertigungstechnischer Sicht besteht die hier geleistete Arbeit aus der Endmontage sowie mehreren Stufen der abschließenden Qualitätskontrolle. Menschen arbeiten hier in sogenannten “kontrollierten Zonen”. Das sind Räume, deren Klima so reguliert ist, dass keinerlei Staub und Luftfeuchtigkeit entstehen kann. In diesen Räumen werden die letzten 10 Schritte, wie das Zusammenführen der in den anderen drei Werken hergestellten Teile, geleistet. Zifferblätter und Zeiger werden in die Uhr eingesetzt, Uhrwerke in Kisten gelegt und die Rolex Seriennummern in eine globale Datenbank eingegeben, mit der Rolex die Lieferkette jeder einzelnen Uhr nachverfolgen kann.

Jede Gruppe in der Endmontage ist unabhängig voneinander und arbeitet mit zwei- bis dreimonatigen Schicht Rotationen.

Das Anbringen des Armbandes ist ein vergleichsweise recht einfacher Vorgang. Mühsamer hingegen ist sicherzustellen, dass sich die Zeiger mit der richtigen Spannung drehen, vollständig parallel zum Zifferblatt stehen und dass das Saphirglas nach Aufsatz auf die korrekte Weise gereinigt wird.

Nach der Montage des Zifferblatts stellt der Experte in einem aufwendigen Vorgang sicher, dass sich kein einziger Staubfleck in der Uhr befindet. Nachdem die Endmontage abgeschlossen ist, werden sie der Endkontrolle übergeben. Die Endkontrolle ist noch einmal eine extrem minutiöse abschließende Qualitätskontrolle in der unter anderem Präzision, Wasserdichtigkeit und der Automatikaufzug geprüft werden.

Rolex Oyster-Test

Der sogenannte Oyster-Test taucht hier jede Uhr in reale Bedingungen ein.
Die Uhr wird in unter Druck stehende Tanks eingetaucht, die die garantierte Tiefe jedes Modells mit einem zusätzlichen Spielraum von 10 Prozent simulieren. Nachdem die Wasserdichtigkeit und die Prüfung des Automatikmoduls abgeschlossen sind, werden die fertigen Uhren für einen strengen 24-Stunden-Genauigkeit-Test in Kartons verpackt. Bevor dieser Test beginnt, werden die Uhren fotografiert, nur um sie genau 24 Stunden später erneut zu fotografieren. Beide Bilder werden miteinander verglichen. Wenn die Bilder sich nicht perfekt gleichen, wird die Uhr zur weiteren Anpassung zurückgesendet.

  1. Plan-Les-Ouates: Das Labor

Plans-les-Ouates besteht aus sechs verschiedenen Flügeln und ist hoch technisch. Die Sicherheitsvorkehrungen sind so hoch, dass keinerlei Fotos gemacht werden dürfen. Über die Tätigkeiten in diesem Trakt ist nicht viel bekannt, da strengste Geheimhaltung besteht. Rolex verfügt hier über ein komplexes Netzwerk an Robotern. Die Roboter sortieren, archivieren, katalogisieren und führen nur die komplexesten Aufgaben aus. Die meisten dieser Maschinen werden jedoch immer noch von Menschen bedient.

Rolex-Uhrwerke und Armbänder werden hingegen alle von Hand zusammengebaut. Die Maschinen helfen bei Aufgaben, wie dem Ausüben des richtigen hydraulischen Drucks, beim Anbringen von Stiften und dem Ausrichten von Teilen. Alle Rolex-Uhrzeiger werden hingegen von einem ausgebildeten Techniker von Hand eingestellt. Rolex verfolgt die Philosophie, dass Maschinen nur die Dinge erledigen sollten, zu denen der Mensch nicht oder nur mit großer Mühe in der Lage ist. Der Mensch steht also bei der Schaffung von Kunstwerken aus dem Hause Rolex an erster Stelle.

In diesem Trakt befindet sich auch die Hauseigene Gießerei, in der eigene Formeln für drei verschiedene Goldsorten und eine eigene Formulierung aus 904L-Stahl hergestellt werden. Jede einzelne von Rolex verwendete Legierung wird vollständig im eigenen Haus hergestellt. Laut Rolex ist die Zusammensetzung des Metalls der wichtigste Faktor für die Bestimmung der ästhetischen, mechanischen und dimensionalen Eigenschaften einer Uhr. Rolex ist in der Lage, diese speziellen Legierungen herzustellen, da dieses Zentrallabor erstklassige Experten für Chemie und Materialphysik beschäftigt.

 

 

Rolex Manufaktur Zifferblatt
  1. Chêne-Bourg: Zifferblatt-Produktion & Edelsteinsetzung

In Chêne-Bourg werden Zifferblätter hergestellt, bedruckt und mit Indexen und anderen Elementen versehen. Das Gebäude hat insgesamt 10 Stockwerke. Die Produktion erfolgt unter Tage, während die händische Zahlenanwendung und das Setzen von Edelsteinen in hellen Räumen mit Sonnenlicht Einstrahlung erfolgt. Über 100 Personen verrichten täglich zur gleichen Zeit diese Arbeiten. Alle Zifferblätter bestehen aus Messing, während alle Zifferblatt-Markierungen aus massivem Gold hergestellt werden. Der gesamte Arbeitsumfang des Zifferblatts umfasst 60 Teilschritte.

 

 

Rolex Manufaktur Bienne
  1. Bienne – Die Heimat des Uhrwerks einer Rolex

Dieser Ort ist sehr wahrscheinlich der exklusivste der gesamten Uhrmacher-Kunst. Hier werden Rohlinge aus Messing, Kupfer und Stahl mit Maschinen durch Funkenerosion geschnitten, die sonst nirgendwo in der Schweiz zu sehen sind. Grundplatten werden mit einer Geschwindigkeit von ca.100 Km/h pro Minute hergestellt. Es gibt Ab-Isoliermaschinen, bei denen Rohmetall an einem Ende eingesetzt wird und am anderen Ende vollständige Uhr Komponenten mit bereits darin befindlichen Stiften geliefert werden. In Bienne gibt es Maschinen, die in der Lage sind, die Arbeit von 100 traditionellen Werkzeugen in nur 50 Sekunden zu erledigen. Hier werden auch mehrere Rolex exklusive Komponenten hergestellt. Dazu gehören die Parachrom-Ausgleichsfeder und der Paraflex-Stoßdämpfer. Zwei Dinge, die nach Meinung vieler Experten für die Genauigkeit und Haltbarkeit von Rolex-Uhren von entscheidender Bedeutung sind.

Etwas ganz besonderes ist die sogenannte Ausgleichsfeder. Sie wurde vollständig von Rolex entwickelt und ist patentiert. Sie besteht aus einer Niob-Zirkonium-Legierung und bietet eine bis zu zehnmal bessere Genauigkeit als eine herkömmliche Ausgleichsfeder. Jede Feder verfügt über eine Breguet-Spule.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Paraflex-Stoßdämpfer, eine weitere innovative Entwicklung aus dem Hause Rolex. Nach umfangreichen Arbeiten mit der 3D-Modellierung blieb Rolex schlussendlich eine patentierte Innovation, die herkömmliche Systeme um über 50 Prozent verbesserte.

 

 

Rolex Manufaktur Schweiz

Zusammenfassung:

Hier noch eine kurze Auflistung der spannendsten Erkenntnisse über die Herstellung aus dem Hause Rolex:

  1. Rolex nutzt besonderes Stahl
  2. Das Unternehmen hat sein eigenes Labor
  3. Uhrenwerke sind von Hand hergestellt und getestet
  4. Rolex stellt sein eigenes Gold her
  5. Das Unternehmen testet die Wasserdichtigkeit der Uhren in speziellen Tanks
  6. Es beschäftigt exklusive Wissenschaftler
  7. Die Zusammensetzung einer Rolex dauert 365 Tage
  8. Rolex stellt so gut wie alle Materialien selbst her und setzt diese auch selbst zusammen