Patek Philippe – die Uhr, die einem nie ganz allein gehört
In diesem Artikel möchten wir euch eine der legendärsten Uhrenmarken etwas näher bringen.
Geschichte
Die Uhrenmanufaktur Patek Philippe SA hat ihren Ursprung in der Stadt Genf in der Schweiz. Im Jahr 1839 von polnischen Adligen Antoine Norbert de Patek und François Czapek, unter dem Namen Patek, Czapek & Co. ins Leben gerufen. Nur 6 Jahre später stieg Czapek aus dem Unternehmen aus und Patek gründete kurz darauf mit einem neuen Partner namens Jean Adrien Philippe das Unternehmen Patek & Co. Im Jahr 1851 nannten sie es in Patek Philippe & Co. um. Die Partner ergänzten sich perfekt. Als technischer Direktor war Philippe verantwortlich für die Überwachung der Fertigung, die Verbesserung der Produktion, sowie die Entwicklung neuer Funktionen. Patek hingegen konzentrierte sich auf die berühmten dekorativen Aspekte der Kunst.
Er stellte Spezialisten ein und so entstanden in Handarbeit Meilensteine wie kleine Bilder, gemusterte Gravuren, Besetzungen beispielsweise aus Steinen, Muscheln und Elfenbein, sowie die Nutzung von Edelsteinen. Patek konzentrierte sich ebenfalls auf das internationale Marketing und bereiste im Auftrag des Unternehmens die Welt. Patek verstarb im März 1877, was das Unternehmen zu einer Umstrukturierung zwang. Sein allein Erbe, sein Sohn, hatte kein Interesse in die Fußstapfen des berühmten Vaters zu treten und verkaufte seine Anteile an seinen Schwager Joseph Antonine Bénassy-Philippe.
Das Marketing
Wie bei jeder ikonischen Marke spielt das Positionieren in der jeweiligen Industrie eine entscheidende Rolle. Auch bei Patek Philippe hat die Marketingstrategie einiges zu dem Erfolg der Marke beigetragen. Während andere Marken, sich mit Prominenten Influencern schmücken, hat sich Patek Philippe seine familiären und traditionellen Wurzeln auch im Marketing zu eigen gemacht. Die Kampagnen zeigen häufig alt und jüngere Menschen mit dem Slogan “Patek Philippe die Uhr, die einem nie ganz allein gehört”.
Das Unternehmen sagt damit aus, dass eine Uhr aus ihrem Hause lediglich von Generation zu Generation weiter gegeben wird und das der Träger eher eine Art Beschützer der Uhr ist. Solltet ihr eine Uhr aus dem Hause Patek Philippe geerbt haben und euch unsicher über den Typ oder den Preis der Uhr sein, besucht uns für eine unverbindliche Schätzung der Uhr in unserer Filiale in Berlin, Charlottenburg.
Meilensteine in der Unternehmensgeschichte
Seit Gründung des Unternehmens ist es vor allem durch seine beeindruckenden Innovationen bekannt und gewann bis zu Beginn des 20ten Jahrhunderts viele Preise.
1863 stellte Patek Philippe eine Innovation vor, die für automatische Armbanduhren, unverzichtbar werden sollte, die Zugfeder mit Gleitzaum. Dieser Mechanismus verhindert, dass die Hauptfeder einer Uhr überwickelt. Bei automatischen Bewegungen, die ständig durch die natürlichen Bewegungen des Handgelenks ausgelöst werden, ist die Vermeidung einer Überwicklungen enorm wichtig. Grund dafür ist, dass übermäßiges Aufziehen eine Uhr zum zu schnell laufen bringt oder sie brechen kann. Das Unternehmen nutzte diese Innovation als Marketing Waffe und bewarb sie als die unzerbrechliche Uhr.
Im Jahr 1868 entwickelten sie die weltweit erste Schweizer Armbanduhr. Dieses Kunstwerk war besonders prächtig, denn die Uhr war auf einem vergoldeten Armband platziert und von kunstvollen Gravuren und glitzernden Edelsteinen umgeben. Der größte Stein sitzt beispielsweise auf einem verzierten Staubschutz der Uhr.
1910 kreierte Patek Philippe eines der bekanntesten Kunstwerke unter Uhreinsammlern, die Duke of Regla. Diese Taschenuhr war die Erste, die Gong Klänge imitierte und es waren nicht irgendwelche Gong Klänge. Die Uhr war in der Lage die Töne des Big Bens über fünf Tonfelder nachzuahmen, dem sogenannten Westminster-Schlag.
Die Graves Supercomplication
Die Supercomplication aus dem Jahr 1933 war mit 24 Komplikationen der absolute Höhepunkt unter den Taschenuhren und galt als komplizierteste Uhr aller Zeiten. Der Wert dieser Uhr beträgt, sage und schreibe rund 24 Millionen Euro. Taschenuhren der Marke Patek Philippe sind wahre Schätze. Die Modelle und Funktionen können für Laien etwas kompliziert wirken. Wir von Juwelier Mere sind seit über 30 Jahren auf den Ankauf von Uhren in Berlin spezialisiert und helfen euch bei Fragen oder Unklarheiten gerne weiter.
Die Moderne Armbanduhr des 20ten Jahrhunderts
Ausgelöst durch die Weltwirtschaftskrise sah das Unternehmen sich gezwungen, Anteile zu verkaufen. In der Hoffnung auf das Beste, machten sie den Eigentümern eines ihrer vertrauenswürdigsten Lieferanten, dem Zifferblatt-Herzsteller Cadrans Stern Frères, ein Angebot. Die Brüder Charles und Jean Stern, die die traditionelle Schweizer Kunst zutiefst bewunderten, willigten ein. Ihre Beiträge in dieser Zeit retteten Patek Philippe vor dem finanziellen Ruin und ermöglichten es ihm letztendlich, die Krise zu überstehen.
Die Stern-Brüder besaßen das Unternehmen Ende 1932 vollständig. Sie erkannten die erheblichen Unterschiede zwischen ihrem Handwerk, der Herstellung von Zifferblättern, und der eines Uhrmachers und verzichteten daher auf die Geschäftsführung. Die Brüder vertrauten diese Verantwortung dem renommierten Uhrexperten Jean Pfister an und ernannten ihn zum technischen Direktor. Die Unterstützung und der Einfluss der Brüder Stern wirkten sich schnell auf das allgemeine Wachstum, die Ausrichtung und den Ruf von Patek Philippe aus. Dies war der Startschuss für den Erfolg der Marke, den wir jetzt kennen.
Eine besonders wichtige Entscheidung der Familie Stern für Patek Philippe war, das Unternehmen auf eine vollwertige Manufaktur umzustellen. Die Möglichkeit, Uhren komplett im eigenen Haus herzustellen, bietet der Marke ein hohes Maß an Unabhängigkeit und künstlerischer Freiheit.
Die Calatrava Kollektion
1932 stellte Patek Philippe Kleideruhren vor, eine unauffällige Uhr mit klaren schlichten Linien. Diese Kollektion ist eine der beliebtesten und beständigsten Kollektionen in der Geschichte von Patek Philippe. Stand heute gibt es Sie in 19 verschiedenen Stilen, versehen mit Roségold, Weißgold, Gelbgold und Platin. Die Idee war es, eine Uhr zu entwerfen, die dem sogenannten “Mainstream” gerecht wird, eine Uhr, die jeder mit Stil tragen möchte.
Es entstand die Calatrava Referenznummer 96. Sie hat ihren Namen vom edlen Calatrava-Kreuz, dem kreuzförmigen Symbol der Calatrava-Ritter. 1887 ließ Philippe dieses Symbol als Marke schützen, obwohl es erst ab den 1960er-Jahren regelmäßiger auf den Kronen und Uhrwerken von Patek Philippe-Uhren zu sehen war. Für Kenner ist sie der Inbegriff dezenter Eleganz und wird von vielen als Geburtsstunde der Kleideruhr gesehen.
Es ist das erste Modell, das die Kennzeichnung der Referenznummer auf Patek Philippe Uhren einführt. Die Form ist durch das architektonische Bauhaus Prinzip inspiriert. Es gab keine überflüssigen Details und keine unnötigen Rundungen. In der Kollektion sind sowohl Handaufzugs als auch Automatikwerke zu finden. Alte Uhren dieser Kollektion erzielen auf dem Markt des Ankaufs hohe Preise, solltest du also zu einem Modell dieser Art gekommen sein, beraten wir dich gerne.
Die Nautilus
Erstmalig im Jahr 1976 vorgestellt, war Sie die erste Sportuhr des Unternehmens. Ein großer Schritt für Uhrenhersteller zu dieser Zeit. Bis dato waren Luxus- und Sportuhren nie in einem Atemzug genannt worden, das Konzept einer Luxus-Sportuhr war demzufolge völlig unbekannt. Luxusuhren waren damals ausnahmslos dünn, was als elegant angesehen wurde. Sie waren aus Gold und anderen prestigeträchtigen Materialien.
Sportuhren hingegen waren eher preisgünstig und für Aktivitäten wie Tauchen, Rennen und Navigation konzipiert. Die Nautilus hatte das Ziel geschmackvolle Extravaganz und robuste Funktionalität miteinander zu vereinen. Uhren dieser Kollektion erzielen im Ankauf tolle Preise. Wir von Juwelier Mere schätzen eure Uhr kompetent und seriös mit der Erfahrung von über 30 Jahren.
Der Designer hinter dem Nautilus war kein geringerer als der legendäre Designer Gerald Genta. Inspiriert wurde er von einem maritimen Bullauge, aus Captain Nemos Nautilus-U-Boot aus Jules Vernes Werken. Ausgehend vom klassischen runden Bullauge gab Genta dem Nautilus eine einzigartige, abgerundete Achteckige-Lünette. Die Ohren des Originalgehäuses ahmen die Scharniere eines Bullauges nach. Die Nautilus ist groß, robust und mit seinem integrierten Kettengliederarmband aus einem Stück gefertigt.
Dieses sogenannte Design wurde später zum Standard bei Sportuhren, da es unschlagbar robust ist. Ebenfalls gewagt war Gentas Entscheidung, den Nautilus aus Stahl herzustellen, einem Material, das in der Luxusuhrenherstellung selten verwendet wurde. Die Nautilus war so groß, dass ihre erste Iteration, der 3700, den Spitznamen „Jumbo“ erhielt.
Das Marketing der Uhr war prägnant, denn der damalige Werbespruch lautete „Die teuerste Uhr der Welt besteht aus Stahl”. Zur heutigen Zeit ist die Nautilus bis auf das horizontal geprägte Zifferblatt, dem ikonischen Design des Originals treu geblieben.
Über die Jahre entstanden verschiedene Modelle der ikonischen Nautilus, hier ein paar Höhepunkte:
Die 5712: Mit Anzeige des Datums, Sekunden und den Mondphasen
Die 5711: Mit der Anzeige des Datums
Die 5990: Ein zwei Zeitzonen Chronograph
Die Aquanaut
Patek Philippe hat sich auf der Basler Messe 1997 mit der Aquanaut Referenznummer 5060A das Ziel gesetzt, eine jüngere Generation von Uhrenliebhabern für sich zu gewinnen. Die Aquanaut war eine sportliche und dennoch schicke Herrenuhr aus Edelstahl. Einfacher und weniger „klassisch“ im Design, preislich günstiger und besser für den täglichen Gebrauch geeignet. Sie ist unverkennbar von der Nautilus inspiriert, fällt jedoch mit einem dreiteiligen Gehäuse und einer einfacheren Konstruktion auf.
Diesmal gab es anstelle von Stahl ein Kautschukband. Das 10-jährige Jubiläum der Aquanaut wurde mit einer Erweiterung der Kollektion gefeiert. Patek Philippe präsentierte gleich zwei neue Versionen des Klassikers. Die Referenznummer 5167 A-001 und 5165 A-001. Letztere wurde in einem 38,8-mm-Gehäuse gefertigt und war somit ein direkter Ersatz für den Klassiker. Die 5167 A-001 hingegen war ein wahrer Hingucker. Mit zu dieser Zeit modernen 40,8 mm, ist die große Version der Aquanaut noch enger verwandt mit der Nautilus.
Die Twenty 4
Im Jahr 1999 entschließt sich Patek Philippe ihre langjährige Tradition in der Herstellung von Damenuhren zu einem Höhepunkt zu führen. Sie präsentierten die “Twenty 4 Ladys Watch”. Sie wurde durch die Art-deco Design Bewegung der Architektur inspiriert. Ihre rechteckige Form und das Gliederarmband, sprach die Moderne Frau Ende 90er-Jahre an. Emanzipiert, zielstrebig und erfolgreich. Eine einfache Wartung und ein günstiger Einstiegspreis machten die Uhr für die Zielgruppe noch attraktiver. Das Unternehmen lässt die Twenty-4 aus Edelstahl und Roségold fertigen. Besonders begeistert war die Damenwelt von der Referenznummer 4910 in den Optionen mit schwarzen, weißen, blauen oder grauen Zifferblättern.
Der krönende Abschluss dieser Uhr ist der Sachverhalt, dass sie mit insgesamt 36 Diamanten besetzt ist. Fast 20 Jahre später erhielt dieses Kunstwerk ein Update in Form einer neuen Serie von Damenuhren. Obwohl sie ähnliche Namen haben und in derselben Sammlung sind, unterscheiden sich diese beiden Versionen der Uhr massiv. Das Update der Twenty-4 Uhren laufen nicht nur mit Automatikwerken, sondern verfügen auch über ein rundes 36-mm-Gehäuse. Sie enthalten leuchtende arabische Ziffern auf dem Zifferblatt, drei Zeiger und ein Datumsfenster. Die neue Version der Twenty 4 ist preislich auch verändert, muss man für sie fast doppelt so viel bezahlen wie für den Klassiker von 99.
Der Flyback Chronograph
Die Herkunft des klassischen Patek Philippe Chronograph geht in die Zeit der Taschenuhren zurück, genauer gesagt bis in das Jahr 1856. Auf einer Reise in die USA beobachtete Patek den Trend zu günstigen aber dennoch komplizierten Taschenuhren, mit einem wie man ihn heute beschrieben würde “Vintage Look”. Der Taschenuhr Chronograph mit der Referenznummer 10 051 war geboren. In den 20er-Jahren fand der Übergang von Taschen- zur Armbanduhr statt und der Chronograph entwickelte sich mit.
Ausgestattet mit einer Komplikation, die zwei verschieden Zeiten messen konnte. Über die Jahrzehnte wurden immer innovativere Komplikation, wie beispielsweise ewige Kalender und Mondphasen Anzeigen hinzugefügt. Das Besondere an einem Flyback Chronographen ist, dass man die Zeit stoppen kann und die Uhr in der Lage ist, automatisch weiterzulaufen.
Dies bietet sich beispielsweise bei dem Stoppen eines zeitlichen Intervalls an und erfordert eine enorme Handwerkskunst des Uhrmachers. Eine Besonderheit in der Kunst der detaillierten Komplikation stellt eine sogenannte Tourbillon Uhr dar. Bei dieser Art von Uhr handelt es sich um eine Technik bei der sich das Schwing- und Hemmungs-System einer mechanischen Uhr um seine eigene Achse dreht um so eine lageunabhängige Genauigkeit zu erreichen. Bei den meisten Modellen wird diese Komplikation durch Glas zur Schau gestellt.
Patek Philippe Prestige
Eines ist abschließend klar erkennbar, diese Uhrenmarke nimmt Kreativität und Handwerkskunst sehr ernst und scheut keine Mühen, um noch nie zuvor erreichte Meilensteine in Bezug auf Design und Qualität zu erreichen. In jeder fertigen Patek Philippe Uhr steckt daher ein erstaunliches Maß an Sorgfalt, Fachwissen und handwerkliches Können. Qualität über Quantität und vor allem Exklusivität ist die Mission beim Herstellen ihrer Uhren.
Patek Philippe hat im Laufe seiner langen Geschichte schätzungsweise etwa 1 Million Uhren hergestellt. Bei vielen Uhrenherstellern ist dies das Jahreskontingent in der Herstellung. Dies ist einer der Gründe, warum die Uhren des Unternehmens bei Sammlern und Liebhabern weltweit begehrt sind. Seltene Patek Philippe-Modelle erzielen Rekord Preise in unserem Haus.
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