Die Porzellanmanufaktur Meissen – die Pioniere des Porzellans

In diesem Artikel stellen wir euch die Erfinder des europäischen Porzellans näher vor.

Das Rätsel der Herstellung des weißen Goldes

Im 18. Jahrhundert war Porzellan – zu dieser Zeit auch als „Weißgold“ bekannt – eines der am höchsten geschätzten Waren der Welt. Der Handel mit Porzellanwaren aus dem Osten war lukrativ. So lukrativ, dass sich viele die Frage stellten, wie sie die Produkte in Europa herstellen könnten. Porzellan wurde vor etwa 2.000 Jahren in China entwickelt. Die Methode es herzustellen blieb jedoch uns Europäern bis zu Beginn des 18. Jahrhunderts ein wahres Rätsel. Johann Friedrich Böttger war es, der die Zauberformel entdeckte. 1710 wurde darauf folgend die Meissener Fabrik (Porzellanmanufaktur Meissen) gegründet. Die Fabrik produzierte einige der schönsten Nutzgegenstände und Skulpturen, die jemals in der westlichen Welt gesehen wurden und ist nach wie vor einer der gefragtesten Namen in der europäischen Keramik.

Johann Friedrich Böttger war ein Alchemist oder Chemiker, der damit prahlte, Gold herstellen zu können. Dafür wurde er vom sächsischen Herrscher August dem Zweiten, der auch “der Starke” genannt wurde, inhaftiert und aufgefordert dies zu beweisen. Richtiges Gold hat er nie hergestellt. Allerdings stieß er bei dem Versuch auf die Formel der Herstellung des echten Porzellans. Als Resultat von Böttgers Entdeckung gründete August der Starke die Meissener Fabrik und beauftragte eine Reihe von Künstlern und Handwerkern mit der Herstellung dekorativer Waren. Alles begann mit der Herstellung einer Vielzahl verschiedener Produkte, von Geschirr und Schalen bis hin zu Vasen. Die Handwerker experimentierten mit verschiedenen Glasuren und Formen und rekrutierten sogar Glasschneider aus Böhmen.

Anfang der 1720er-Jahre kam dann ein Mann namens Johann Gregorius Höroldt aus Wien nach Meissen. Er richtete die Malwerkstätten ein und Erfolg stellte sich rasch ein.

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Ein Sinnbild für Macht

Die Fabrik gehörte dem Porzellan Fan Augustus persönlich, der schon vor der eigenen Herstellung eine imposante Sammlung an asiatischem Porzellan besaß.

Augustus war der erste Monarch in Europa, der sein eigenes „echtes“ Porzellan herstellte. Ein Sachverhalt, der ihm eine Menge Reichtum durch den Vertrieb dieser Waren einbrachte.

Diplomatische Geschenke waren im 18. Jahrhundert ein wesentlicher Bestandteil der europäischen Politik und Augustus beauftragte die Fabrik mit einer beträchtlichen Anzahl an Aufträgen für diesen Zweck. Selbstverständlich mit der Vorgabe der Einarbeitung seiner Initialen. Porzellan wurde somit schnell zum Symbol seiner Macht und seines Reichtums.

 

 

Meissner Porzellan

 

Frühe Meissen Designs

Viele Meissener Entwürfe kopierten zunächst asiatische Formen oder ließen sich von ihnen inspirieren. In den 1720er-Jahren durchlief Meissen eine Phase der Dekoration dieser Waren mit Chinoiserien, welche Asiatische Szenerien abbildeten. Solltet ihr ein älteres Design schätzen lassen wollen, besucht uns in unserer Filiale in Berlin, Charlottenburg.

Meissner Figuren aus Porzellan

Die Idee, kleine Figuren aus Porzellan herzustellen, kam von den Zuckerornamenten genauer gesagt Figuren aus Zucker auf Torten, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts in ganz Europa auf modischen Esstischen zu sehen waren. Der Zucker wurde in eine Form gepresst, um Figuren, Tempel, Tore, Kutschen, Gärten und viele andere Formen abzubilden. Diese waren sehr teuer und kurzlebig. Ersetzt wurden diese Zucker Figuren mit Porzellan was sie natürlich langlebiger und dementsprechend wertvoller machten. Viele Porzellanfiguren wurden als Tischdekoration entworfen und nicht wie heute in Schränken von Sammlern und Liebhabern aufbewahrt. Dieser Sachverhalt führte zu prunkvollen Tischen und Tafeln. Die Figuren konnten satirisch oder mythisch sein und hatten das Ziel Informationen über ihre Besitzer zu vermitteln.

Frühe Figuren aus dem Hause Meissen

Eine der häufigsten Figuren in Meissener Porzellan war die des Harlekins. Eine berühmte Figur in der äußerst beliebten Commedia dell’Arte, einer Form des reisenden Theaters, die im 16. Jahrhundert in Italien begann und Shakespeare, Molière und viele andere Künstler beeinflusste.

Johann Joachim Kändler modellierte viele der berühmtesten Figuren, die ursprünglich für die Dekoration der Tische bei großen Mahlzeiten hergestellt wurden, normalerweise in Weiß.

In den 1750er Jahren wurde eine große Reihe von Bergleuten produziert. Das Meissener Repertoire hatte einen großen Einfluss auf andere europäische Porzellanfabriken, und die Porzellanfigur ist ein bestimmendes Objekt für das Zeitalter des Rokoko. Kändler produzierte auch ein Modell von August dem dritten von Polen auf einem Pferd, das eine lebensgroße Statue für die Stadt sein sollte.

 

 

Meissen Porzellanfigur

 

Abbildungen von Tieren in Lebensgröße

Es war Augustus persönlich der die außergewöhnliche Idee hatte, einen Zoo aus riesigen Porzellan Tieren zu schaffen. Von exotischen Vögeln bis zu Elefanten und Nashörnern. Diese Tiere wurden in fast lebensgroßen Proportionen für den berühmten japanischen Palast des Herrschers in Dresden hergestellt. Dies war ein großes Unterfangen, an dem zwei Haupt Modellbauer beteiligt waren, Johann Jakob Kirchner und Johann Joachim Kändler. Zweiter hatte die Fähigkeit, den Modellen Leben einzuhauchen, ihnen ein Gefühl dynamischer Bewegung zu verleihen. Seine Arbeit wird bis heute bewundert. Heute sind die meisten Tiere in der Zwinger-Sammlung in Dresden zu sehen.

Geschirr und Service der Porzellanmanufaktur Meissen

Böttger sah früh die Herstellung von Geschirr voraus, und die ersten Versionen wurden 1720 hergestellt. Anfangs wurden relativ kleine Tee- und Kaffeeservices produziert. Ab den 1730er-Jahren kamen große Porzellanservice hinzu. Erst für Augustus persönlich, dann aber auch für andere Käufer im In- und Ausland. Selbstverständlich wurden auch diese für diplomatische Geschenke verwendet.

Das berühmteste ist das Schwanenservice, das von 1737 bis 43 für den Direktor der Manufaktur, Graf Heinrich von Brühl, hergestellt wurde. Es zählte mehr als tausend Einzelstücke. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Stücke an Sammler und Museen verteilt. Da die Formen noch verfügbar sind, wird das Muster auch heute noch hergestellt. Zu weiteren Kunstwerken dieser Art zählt das Möllendorff Dinner Service der 1760er-Jahre. Ein weiteres großes Service, das noch heute auf viele Sammlungen aufgeteilt ist.

Eine absolute Berühmtheit unter den Geschirr und Service Kollektionen aus dem Hause Meissen, ist das Muster der blauen Zwiebel. Dieses Muster erfreut sich seit sage und schreibe 300 Jahre großer Beliebtheit. Es wurde 1739 entworfen und ist von einer chinesischen Schale inspiriert. Andere beliebte Muster, die noch in Produktion sind, sind das Purple Rose-Muster und das Vine-Leaf-Muster.

Meissner Dekore

Über die Zeit haben sich einige Dekore in der Meissner Porzellan Welt etabliert, hier eine Auflistung:

Das Zwiebelmuster

Sinnbildlich für die Meissner Blaumalerei entstand es bei der Suche nach einem ganz besonderen Blau, kurz nach Gründung der Manufaktur. Es stellt Pfirsich und Melone auf dem Tellerrand sowie Bambusstock und Blüten der Chrysantheme dar.

Die gestreuten Blümchen

Die zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstandene Kunst bilden Blumen in ihrer natürlichen Schönheit ab. Das Design ist der Bildenden Biedermeier Kunst zuzuordnen. Sie gehören zu den beliebtesten Dekoren der Manufaktur.

Royal Palace

Historische Bodenmosaike für den Dekor, die in den Farben Weiß, Rot, Schwarz oder mineralischem Türkis auf Porzellan abgebildet sind. Abgerundet wird das Ganze durch zarte Konturen, die ein griechisch-mythisches Design prägen.

Der Ming Drache

Beliebt in der Ming Dynastie tritt der Drache auf chinesischem Porzellan in Erscheinung. Seit 1740 nutzt die Meissner Manufaktur chinesische Kunstwerke für ihre Designs.

Der Wilde Mohn

Sinnbildlich für die Blumenmalerei steht diese Dekor für die Kunst, die Natur so Detailgetreu wie nur möglich abzubilden. Was den Mohn auszeichnet, ist der Versuch die Natur in seinem Moment abzubilden, um somit den Betrachter in das Geschehen mit einzubeziehen.

Die blaue Orchidee auf Ast

Ein Dekor aus dem Jahr 1970 entworfen von Heinz Werner. Sie entsteht in Handarbeit durch die Zeitintensive Unterglasmalerei.

Die gekreuzten Schwerter

Dieser Dekor gilt als Europas erstes Markenzeichen und wird auf jedes Stück, aus dem Hause Meissen in Kobaltblau von Hand aufgetragen. Mit diesem eigens entwickelten Dekor widmet sich die Manufaktur der Geschichte ihres traditionsreichen Markenzeichens.

Gestreute Röschen

Zwischen 1815 und 1845 entstanden, zählen sie seither zu den Beliebtesten der Manufaktur. Auch sie sind der Biedermeier Kunst zuzuordnen. Florale Symbolik wird hier genutzt, um Gedanke und Gefühle abzubilden.

Meissner Rose

Die Blumenmalerei steht sinnbildlich für die Manufaktur. Die Rose ist ab 1740 auf Meissner Porzellan zu finden und wird unter Fachleuten “Meissner Rose” genannt. Am beliebtesten sind Einzelmotive der Rose im Zentrum der Porzellankunst.

Gold und Mesh Gold

Wie der Name schon sagt, erhalten Kunstwerke in diesem Dekor einen adlig anmutenden Goldrand.

Platin und Mesh Platin

In dieser Version versucht die Manufaktur einen diskreten Glanz mithilfe von Platin zu erwirken. Nicht zu aufdringlich eher minimalistisch ist die Devise.

Waldflora

In diesem Dekor soll das Leben im Wald dargestellt werden. Insekten umgeben vom heimischen Forst verleihen dem Dekor seine leuchtende Natürlichkeit.

Miami Style

Wie der Name schon sagt, ist dieser Dekor sinnbildlich für Strand, Meer und vor allem dem farbenprächtigen Stil Art Deko.

Indische Blumenzweige

Sie gehören zu den ältesten Dekoren der Manufaktur. Seit 1720 werden sie zur Kunst von Tafelgeschirr und Vasen verwendet. Die Blumenmalerei wird hier Ostasiatischen Vorbildern nachempfunden.

Noble Blue

In diesem Dekor findet das bereits vorgestellte Zwiebelmuster eine neue Gestalt.

Auch hier kommt das Manufaktur eigene Kobaltblau zum Einsatz.

 

 

Meissen Hentschel Figur

 

Bekannte Designer der Porzellanmanufaktur Meissen:

  • Georg Jahn
  • Konrad Hentschel
  • Henry van de Velde
  • Richard Riemerschmid
  • Oskar Erich Hösel
  • Paul Scheurich
  • Max Esser
  • Emil Paul Börner
  • Heinz Werner
  • Ludwig Zepner
  • Peter Strang
  • Rudi Stolle
  • Volkmar Bretschneider
  • Andreas Ehret
  • Olaf Fieber
  • Jörg Danielczyk

Auflistung einiger Kollektionen:

  • Meissen collage
  • Vitruv
  • n° 41
  • Neuer ausschnitt
  • Meissen cosmopolitan
  • Wellenspiel
  • Schwanenservice
  • The meissen mug collection
  • b-form
  • Böttgersteinzeug

Alle Produkte aus dem Hause Meissen:

  • Teller
  • Tassen
  • Henkelbecher
  • Schüsseln
  • Kannen
  • Platten
  • Einzelfiguren
  • Sammelfiguren
  • Limitierte Figuren
  • Prunkstücke
  • Vasen
  • Opulente Service
  • Uhren
  • Wandgemälde
  • Leuchter
  • Accessoires
  • Ohrringe
  • Ringe
  • Ketten & Anhänger
  • Schreibgeräte
  • Armbänder
  • Leuchter
  • Wandteller
  • Windlichter
  • Dosen
  • Bilderrahmen
  • Duftkerzen